Staatliche Förderungen für Autos, Nutzfahrzeuge, Fahrräder

Förderungen für Kraftfahrzeuge

Sozial- und Medizinbranche

• Für Betriebe, die im weitesten Sinne zur Medizin- oder Sozialbranche gehören, ist das Programm „Flottenaustauschprogramm Sozial & Mobil“ die beste Wahl:
• Es gibt 10.000 Euro Förderung für E-Autos und E-Nutzfahrzeuge plus „Herstelleranteil Umweltprämie“ plus pauschal 1.500 Euro Förderung für eine zugehörige Wallbox bzw. 2.500 Euro für eine Ladesäule.

E-Nutzfahrzeuge

• Für Elektro-Nutzfahrzeuge 2,3-7,5 to zGG: NRW-Förderung in Höhe von 8.000 Euro plus „Herstelleranteil Umweltprämie“. Die Nutzungszeit muss mindestens 5 Jahre betragen.
• Für Fahrzeuge ab 7,5 to muss man das Bundesprogramm nutzen, das ist eine Verschrottungsprämie bei Neukauf. Hier gibt es zwischen 10.000 und 15.000 Euro.

Die Umweltprämie für alle

• Für E-Autos, privat und geschäftlich: Umweltprämie inkl. Innovationsprämie 5.000 oder 6.000 Euro plus „Herstelleranteil Umweltprämie“. Die höhere Summe gibt es für Autos unter 40.000 Euro Nettolistenpreis des Basismodells.
• Für Plug-in-Hybride, privat und geschäftlich: Umweltprämie inkl. Innovationsprämie 3.750 Euro oder 4.500 Euro plus „Herstelleranteil Umweltprämie“. Die höhere Summe gibt es für Autos unter 40.000 Euro Nettolistenpreis des Basismodells. Für Plug-ins haben sich die Förderbedingungen verschärft: Statt 50 km elektrische Reichweite sind jetzt 60 km erforderlich. Der CO2-Wert muss unter 50 g je km liegen.
• Achtung: Wenn die „Innovationsprämie“ zum Jahreswechsel wegfallen sollte, halbiert sich die Fördersumme. Speziell bei Plug-in-Hybriden könnte das passieren.
  Die Förderung kann erst dann beantragt werden, wenn das Auto zugelassen wurde. Wenn sich zum Zeitpunkt der Zulassung die Förderbedingungen verschlechtert haben, tragen Sie das Risiko. Es kann also sein, dass Sie auf einem Teil der Leasingsonderzahlung sitzenbleiben. Es kann aber theoretisch auch sein, dass die Subventionen aufgestockt werden.
• Für Gebrauchtfahrzeuge sind die Förderungen niedriger. Hier muss man bei Plug-in-Hybriden aufpassen, denn wenn diese eine zu geringe elektrische Reichweite haben, sind diese nicht förderfähig.

Wallbox und Ladesäule

• Programm des Landes NRW: 50% Förderung pro Ladepunkt, bis maximal 2.000 Euro. Gültig für Unternehmen. In den meisten Fällen die interessanteste Option.
• Programm des Bundes 1: Bis zu 80% Förderung je Ladepunkt. Das Programm ist speziell für KMU. Bis 22 kW wird bei 4.000 Euro gedeckelt, von 23 bis 50 kW bei 16.000 Euro. Für den Netzanschluss gibt es auch bis zu 80% Förderung, bis 10.000 Euro im Niederspannungsnetz, bis 100.000 Euro im Mittelspannungsnetz. Der Ladepunkt muss mindestens 6 Jahre bestehen bleiben. Allerdings gibt es eine Einschränkung: Das Ziel ist der Aufbau von Ladepunkten auf Parkplätzen mit Kundenverkehr, also muss ein Laden per Smartcard oder App möglich sein. Alternativ geht auch das Verschenken des Stroms, Kartenzahlung oder Barzahlung. Dann muss die Ladesäule trotzdem eine Online-Anbindung haben, damit Apps anzeigen können, welche Säulen frei sind.
• Programm des Bundes 2: 60% Förderung pro Ladepunkt, aber nur für öffentliche Ladesäulen. Die Förderung bei Ladepunkten bis 22 kW ist bei 2.500 Euro gedeckelt, bei 23-99 kW bei 10.000 Euro und ab 100 kW bei 20.000 Euro. Für den Anschluss ans Stromnetz gibt es bis zu 60% Zuschuss, bis zu 10.000 Euro bei Niederspannung und 100.000 Euro bei Mittelspannung.
• Programm der KfW (440): 900 Euro pauschal pro Ladepunkt für privat genutzte Stellplätze. Das ist interessant für das Laden zuhause, auch von Firmenfahrzeugen.

Eine gute Übersicht finden Sie hier: https://www.elektromobilitaet.nrw/foerderprogramme/elektrofahrzeuge/

Finanzierung oder Leasing?

• Leasing ist beliebt, weil im Fall der Umweltprämie die volle Förderung selbst dann komplett bezahlt wird, wenn das Leasing nur die Mindestdauer von 24 Monaten dauert. 6.000 Euro Umweltbonus werden also zu maximal 250 Euro Rabatt auf die monatliche Leasingrate. Deshalb sind die Leasingraten für E-Autos oft sehr gering.
• Jedoch gilt: Bei Leasing-Angeboten für die Umweltprämie ist in der Regel eine Leasingsonderzahlung von beispielsweise 6.000 Euro zzgl. USt. fällig. Die muss man erstmal vorfinanzieren. Die 6.000 Euro gibt es zwar nach erfolgreicher Beantragung von der BAFA zurück, aber das kann schon mal 3 Monate dauern.
• Kaufen: Gerade bei intensiv genutzten Fahrzeugen und hohen Laufleistungen können Kauf und Abschreibung die interessantere Wahl sein. Die „Klimaschutzoffensive für den Mittelstand“ der KfW (293) bietet Kredite ab 0,04% Zinsen – bei bestmöglicher Bonität – und zusätzlich einen „Klimazuschuss“ für 3% des Kreditbetrags. Das bedeutet: 3% Zusatz-Rabatt aufs Auto oder eine deutliche Senkung der Zinslast. Das Darlehen muss mindestens 5 Jahre laufen.

Lohnt sich ein E-Fahrzeug oder ein Plug-in-Hybrid?

Vollkostenrechnungen sind bei Fahrzeugen nicht einfach, da bei den Nutzungskosten immer auch Wartung, Reparaturen und Verschleiß eingerechnet werden müssen. Die einmaligen Kosten für die Ladeinfrastruktur muss man eventuell auch einrechnen. Jedoch gibt es ein paar deutliche Vorteile bei E-Fahrzeugen:

• Geringere „Kraftstoff“-Kosten: Ein E-Auto, das 25 kWh je 100 km inklusive Ladeverlusten verbraucht, verursacht bei Stromkosten von 25 ct/kWh zzgl. USt. Kosten von € 6,25 auf 100 km zzgl. USt. Bei einem Benzinpreis von € 1,35 zzgl. USt. muss der Benzinverbrauch unter 4,6 Liter liegen, um günstiger zu sein. Wenn Mitarbeiter zuhause privaten Strom laden können oder wollen, können Arbeitgeber eine steuerfreie Ladekostenpauschale zahlen.
• Steuervorteil: E-Autos kosten 10 Jahre lang keine Kfz-Steuer, Plug-in-Hybride 5 Jahre. Im Vergleich: Ein 2-Liter-Diesel mit 160 g CO2 kostet 338 Euro Kfz-Steuer im Jahr.
• Geringer geldwerter Vorteil: Bei teilweiser Privatnutzung des Geschäftsfahrzeugs ist interessant, dass der monatliche geldwerte Vorteil beim Plug-in-Hybrid nur mit 0,5% des Bruttolistenpreises berechnet wird, und beim E-Auto sogar mit nur 0,25%. Das verbessert den Nettolohn im Vergleich zur teilweisen privaten Nutzung von konventionellen Fahrzeugen, bei denen 1% fällig wird. Die üblichen 0,03% je Entfernungskilometer Wohnung – Arbeit kommen noch dazu. Wenn der geldwerte Vorteil über den tatsächlichen Fahrzeugkosten liegen sollte – das ist vor allem bei Plug-ins bei der Kombination aus sehr günstigem Leasing, geringer Jahreslaufleistung und günstigem Laden möglich – wird der geldwerte Vorteil bei den Gesamtkosten gedeckelt. Eine kleine Falle gibt es: Auf die Privatnutzung kommt noch die Umsatzsteuer obendrauf, die Bemessungsgrundlage ist aber nach wie vor 80% von 1% des Bruttolistenpreises – nicht von 0,25% oder 0,5%.
• Sonderabschreibung: Elektro-Nutzfahrzeuge und E-Lastenräder können im ersten Jahr mit einer 50% Sonderabschreibung abgeschrieben werden. Das ist nicht immer sinnvoll, aber es ist gut, dass man die Wahl hat. E-Lastenräder müssen eine Nutzlast von mindestens 150 kg haben – das ist mehr, als für den Zugang zu den Subventionen erforderlich ist, hier müssen Sie also aufpassen.
• Parken an Ladesäulen: Immer öfter werden attraktive Parkplätze in der Stadt zu Ladepunkten umgebaut. Parken darf man dort nur, wenn man sein Auto auflädt. Ein Auto mit Stecker kann also Vorteile beim Parken bieten.

25% oder 30% Förderungen für E-Lastenfahrräder

Bei der BAFA gibt es 25% Zuschuss bis 2.500 Euro beim Kauf von E-Lastenrädern und E-Lastenanhänger, allerdings nur für Gewerbe, Freiberufler, Vereine und Verbände. Vom Land NRW gibt es 30% Zuschuss bis 2.100 Euro – nur für Gewerbe und Freiberufler. Das Programm des Landes NRW ist deutlich unbürokratischer und damit in der Regel empfehlenswerter.

Das Vorgehen bei der NRW-Prämie:

• Für Gewerbe und Freiberufler, also nicht für Vereine
• Angebot für ein fabrikneues E-Lastenrad einholen, Förderung beantragen und auf den Zuwendungsbescheid warten. Erst danach den Kauf tätigen.
• Nutzlast: mindestens 70 kg ohne Fahrer; eine fest mit dem Fahrrad verbundene Transportmöglichkeit oder ein langer Radstand sind notwendig.
• Fördersumme: 30% des Netto-Kaufpreises, gedeckelt bei 2.100 Euro
• Maximal 5 E-Lastenräder pro Jahr und Unternehmen förderfähig

Das Vorgehen bei der BAFA-Prämie:

• Angebot für ein fabrikneues E-Lastenrad einholen, Förderung beantragen und auf den Zuwendungsbescheid warten.
• Für den Antrag muss man eine ausführliche „Projektbeschreibung“ beilegen, aus dem hervorgeht, was sie warum mit dem E-Lastenrad vorhaben.
• Erst dann innerhalb von 12 Monaten das E-Lastenrad bestellen.
• Anschließend den Verwendungsnachweis bei der BAFA einreichen.
• Nutzlast: mindestens 120 kg inklusive Fahrer; eine fest mit dem Fahrrad verbundene Transportmöglichkeit muss vorhanden sein
• Fördersumme: 25% des Netto-Kaufpreises, gedeckelt bei 2.500 Euro
• Leasing geht nicht! Ratenkauf oder Mietkauf sind möglich.
• E-Lastenräder für den Personentransport gehen nicht, es dürfen also keine Gurte oder Sitze in der Transportbox montiert sein.